Kenntnisse & Fertigkeiten

Digitale Sicherheitskopien: Datensicherung für Unternehmen leicht gemacht

So sichern Unternehmen ihre Daten richtig – von Backups bis digitale Rechnungssicherung.

5 min Lesezeit
Bil Beitragsbild Digitale Sicherungskopie

Digitale Sicherheitskopien – So sichern Sie Ihre wichtigen (Unternehmens-) Daten richtig

Ob im Handwerksbetrieb, als Freelancer oder im kleinen Laden um die Ecke: Digitale Dateien sind heute der Herzschlag eines jeden Unternehmens. Kundeninformationen, Rechnungen, Angebote oder Verträge – alles wird elektronisch erstellt, verarbeitet, gespeichert oder versendet. Doch was passiert, wenn diese Daten plötzlich nicht mehr verfügbar sind? Ein versehentlicher Klick, ein Computerschaden oder ein Cyberangriff genügen, um Datenverlust auszulösen – mit teils gravierenden Folgen für Betrieb und Kundenbeziehungen. Ohne eine zuverlässige Sicherung droht der Verlust wichtiger Dokumente, die nicht ohne Weiteres ersetzt werden können.

In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie sich davor effektiv schützen. Schritt für Schritt erklären wir:

  • Was eine digitale Sicherheitskopie ist und warum sie unverzichtbar ist
  • Welche Daten Sie sichern sollten
  • Wie die bewährte 3-2-1-Regel funktioniert
  • Welche Speicherorte es gibt und worauf Sie achten müssen
  • Wie oft und wie genau Sie sichern sollten
  • Was in der Praxis wichtig ist – inklusive Checkliste

Machen Sie Ihr Unternehmen fit für den digitalen Alltag – mit einfachen Mitteln und ohne technisches Vorwissen.

 

Warum das Thema gerade jetzt wichtig ist

Einmal nicht aufgepasst – und schon sind wichtige Dateien verschwunden: Ein Wasserrohrbruch zerstört den Aktenordner, ein Blitz legt die lokale Festplatte lahm oder ein Virus verschlüsselt alle Daten. Was für viele nach einem Horrorszenario klingt, ist für Selbstständige, Handwerksbetriebe und kleine Unternehmen leider manchmal bittere Realität. Eine regelmäßige, zuverlässige Datensicherung ist in solchen Fällen die einzige Rettung – wird in der Praxis aber dennoch oft vernachlässigt. Dabei lässt sich der Verlust elektronischer Dokumente durch eine einfache Backup-Lösung effektiv verhindern.

Dabei ist die Rechnung einfach: Kein Backup = hohes Risiko. Wer seine Daten nicht sichert, riskiert den Verlust von Aufträgen, Umsätzen und Kundenvertrauen.

 

Was ist eine digitale Sicherheitskopie eigentlich?

Eine digitale Sicherheitskopie, auch "Backup" genannt, ist ein zusätzlicher Schutzmechanismus für Ihre digitalen Daten. Sie stellt sicher, dass Sie im Fall eines Datenverlusts nicht von vorn beginnen müssen – sei es durch einen technischen Defekt, einen Cyberangriff oder einen Bedienfehler.

Wichtig dabei ist: Die Kopie muss getrennt vom Original gespeichert werden. Das bedeutet, sie darf nicht auf demselben Computer oder Datenträger liegen wie die Ursprungsdaten. Nur so ist gewährleistet, dass ein Schaden nicht beide Versionen betrifft.

Für die Umsetzung gibt es drei bewährte Backup-Methoden:

  • Vollbackup: Hierbei wird eine komplette Kopie aller ausgewählten Daten erstellt. Es ist die sicherste Methode, benötigt jedoch am meisten Speicherplatz und dauert länger.
  • Differenzielles Backup: Es werden alle Änderungen seit dem letzten Vollbackup gespeichert – dadurch entsteht ein Mittelweg zwischen Aufwand und Wiederherstellungsgeschwindigkeit.
  • Inkrementelles Backup: Nur die Änderungen seit dem letzten Backup (egal ob voll oder inkrementell) werden gespeichert. Diese Methode spart Zeit und Speicher, setzt aber ein regelmäßiges Backup voraus.

Grafisch werden die Unterschiede der drei Backup-Methoden noch deutlicher:

BIL2509 Digitale Sicherungskopien Anlegen

In der Praxis bewährt sich eine Kombination aus Voll- und inkrementellen Backups: Beispielsweise ein Vollbackup jede Woche und täglich ein inkrementelles Backup. Dadurch können Sie im Notfall punktgenau wiederherstellen, ohne jeden Tag riesige Datenmengen sichern zu müssen.

Tipp: Viele Backup-Programme bieten diese Strategie automatisiert an. Wichtig ist, das Backup regelmäßig zu überprüfen und die Wiederherstellung gelegentlich testweise durchzuführen.

 

Welche Daten sollten Sie sichern?

Grundsätzlich gilt: Alles, was für Ihr Unternehmen wichtig ist und nicht verloren gehen darf, sollte gesichert werden. Dazu zählen insbesondere:

  • Kundendaten und Kontaktlisten
  • Angebote, Rechnungen, Verträge
  • Steuerunterlagen und Buchhaltungsdaten
  • Wichtige E-Mails, Kalenderdaten, Aufgabenlisten
  • Projektdokumentationen und Produktdaten
  • Zugangsdaten, Lizenzschlüssel, Konfigurationsdateien

 

Die 3-2-1-Regel: So sichern Profis ihre Daten

Eine der bewährtesten Backup-Strategien ist die sogenannte 3-2-1-Regel. Sie lautet:

3 Kopien Ihrer Daten auf 2 verschiedenen Speichermedien, davon 1 Kopie an einem externen Ort

Das heißt konkret: Eine Kopie auf Ihrem Rechner, eine auf einer externen Festplatte und eine weitere in der Cloud. So sind Ihre Daten auch dann geschützt, wenn ein Medium ausfällt oder ein Einbruch bzw. Brand das Büro betrifft.

Wo kann man Daten speichern? – Vor- und Nachteile

Nicht jeder Speicherort ist gleich gut geeignet. Hier ein Überblick über die gängigsten Optionen:

BIL Infografik Tabelle Digitale Sicherungskopien Zeichenfläche 1

Was ist ein NAS-System?

Ein NAS-System (Network Attached Storage) ist ein netzwerkgebundener Speicher. Es handelt sich um ein eigenständiges Gerät mit einem oder mehreren Festplatten, das dauerhaft mit dem lokalen Netzwerk verbunden ist.

Dadurch können mehrere Nutzer gleichzeitig auf zentrale Dateien zugreifen, Daten speichern oder Backups durchführen – unabhängig vom verwendeten Endgerät.

Wie oft sollte man sichern?

Wie oft Sie Ihre Daten sichern sollten, hängt von der Bedeutung und Dynamik Ihrer Daten ab. Eine tägliche Sicherung empfiehlt sich bei:

  • Rechnungsdaten
  • täglichem Schriftverkehr mit Kunden
  • Projektfortschritten

Weniger dynamische Inhalte können wöchentlich oder monatlich gesichert werden. Wichtig ist, dass die Intervalle regelmäßig eingehalten und idealerweise automatisiert werden.

 

So gelingt die Datensicherung in der Praxis

Auch ohne IT-Fachkenntnisse ist eine sichere Datensicherung möglich. Diese Schritte helfen Ihnen dabei:

  1. Daten identifizieren: Welche Daten sind unerlässlich für Ihren Betrieb
  2. Speichermedien wählen: Eine Mischung aus lokalen und externen Lösungen bietet mehr Sicherheit.
  3. Zeitplan erstellen: Legen Sie feste Sicherungsintervalle fest.
  4. Automatisierung nutzen: Tools wie Acronis oder integrierte Funktionen in Lösungen wie Billit können Backups im Hintergrund durchführen.
  5. Wiederherstellung testen: Prüfen Sie regelmäßig, ob sich Daten im Ernstfall tatsächlich wiederherstellen lassen.

 

Die häufigsten Fehler – und wie man sie vermeidet

Viele Unternehmen sichern ihre Daten überhaupt nicht oder nur unzureichend. Typische Stolperfallen sind:

  • Die Sicherung erfolgt auf demselben Gerät wie das Original
  • Keine Verschlüsselung sensibler Daten
  • Veraltete Backups werden nicht erneuert
  • Die Wiederherstellung wird nie getestet
  • Unklare Zuständigkeiten im Team

Diese Fehler lassen sich vermeiden, wenn Sie Ihre Backupstrategie schriftlich festhalten und in die täglichen Abläufe integrieren.

 

Datensicherung ist kein IT-Luxus

Sichern Sie sich ab, bevor es zu spät ist. Denn Datenverlust betrifft nicht nur große Unternehmen – gerade kleine Betriebe sind oft besonders anfällig, weil Sicherheitsmechanismen fehlen. Dabei lässt sich mit wenigen Mitteln und klaren Routinen bereits viel erreichen.

Ein durchdachtes Backup ist wie eine Versicherung: Man merkt erst, wie wichtig sie ist, wenn etwas passiert. Wer regelmäßig sichert, verschiedene Speicherorte nutzt und auch die Wiederherstellung testet, bleibt im Ernstfall handlungsfähig.

Auch digitale Tools können dabei unterstützen. So bietet beispielsweise Billit nicht nur eine einfache Lösung für die digitale Rechnungserstellung, sondern sorgt auch dafür, dass Rechnungsdaten sicher, gesetzeskonform und dauerhaft gespeichert werden. Die integrierten Schnittstellen zu DATEV sowie die Anbindung an das Peppol-Netzwerk erleichtern nicht nur den Versand, sondern auch die strukturierte Ablage – ein wichtiger Baustein jeder modernen Datensicherungsstrategie.

Mehr Kenntnisse & Fertigkeiten

Offerte Maken
Kenntnisse & Kompetenzen

Angebot erstellen? Entdecken Sie unsere 6 praktischen Tipps

Überzeugen Sie Ihre Kunden mit einem perfekten Angebot. Mit unseren Tipps erstellen Sie schnell und einfach digitale Angebote, durch die Sie zügiger Aufträge erhalten.

Mehr lesen
Blog QR Codes
Kenntnisse & Kompetenzen

Welche Arten von QR-Codes gibt es? Und welche werden bei Billit verwendet?

QR-Codes sieht man überall, aber welche verschiedenen Arten gibt es? Was sind die Unterschiede und auf welche QR-Codes treffen Sie im Rahmen unserer Billit-Fakturierungsplattform?

Mehr lesen
Peppol IMR
Kenntnisse & Kompetenzen

Peppol: Was ist der Unterschied zwischen einem Evidence File und einer IMR-Nachricht?

Ein Evidence File ist der Nachweis, dass Ihre elektronische Rechnung einwandfrei versandt wurde. In diesem Blogartikel erläutern wir Ihnen, was der Unterschied zu einer IMR-Nachricht ist.

Mehr lesen